Wildenspringer Wappen

Wildenspring in der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach

Die kleine Waldgemeinde Wildenspring liegt südlich am Fuße des 809 m hohen Langen Berges, eines Bergrückens im Thüringer Schiefergebirge. Der Ort ist eingebettet in einen engen, direkt zur Schwarza hin verlaufendenTaleinschnitt zwischen den Erhebungen Milchberg 676 m und Beerberg 667 m. Auch aufgrund dieser Lage präsentiert sich die Ansiedlung als typisches Zeilendorf. Bedingt durch diese Lage ergeben sich aber ebenso herrliche Aussichten über das Panorama dieser Gegend des Waldgebirges. So sind vom Beerberg aus nicht weniger als 17 Ansiedlungen auszumachen. Wildenspring hat sich (da ohne Durchgangsverkehr, etwas abseits der größeren Straßen und ohne Industrie im Ort) die beschauliche Stille eines typischen Walddorfes bewahrt.

Der Ort ist vom sozialen Typ her als Arbeiterwohnsitzgemeinde einzustufen. Der interessierte Naturfreund kann hier am westlichen Rande des "Thüringer Kräutergartens" das ganze Jahr über im Buche der Natur blättern. So wartet die interessante Umgebung des Ortes mit reizvollen Waldlandschaften, einer zum Teil seltenen Pflanzenwelt, wie den blühenden Silberdisteln als botanische Kostbarkeit, und einer vielfältigen und seltenen Vogelwelt, wie z. B. den Zitronengirlitz auf.

Als "Welmsprink" wird der Ort mit der gleichen Urkunde von 1370 wie auch Friedersdorf erstmals urkundlich erwähnt. In der Geschichte der Gemeinde spielten der Spatabbau, die Goldwäscherei und die Weberei eine besondere Rolle. Noch heute kann der aufmerksame Naturfreund Spuren der einstigen Bergbautätigkeit in der Flur finden. Rittergut Wildenspring, im Volksmund genannt Den Mittelpunkt des Dorfes bildet das alte Rittergut, dessen Lehensherren zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Herren von Wüllersleben waren. 1459 wurde Magnus von Holleben damit belehnt und im Besitz der Familie von Holleben blieb das Gut bis 1945. Das Rittergut, welches eine Dorfgaststätte, eine Arztpraxis und die Gemeindeverwaltung in seinen Mauern beherbergt, zeugt nicht von einer gewinnbringenden Landwirtschaft, wohl aber von ertragreichen, ausgedehnten Waldungen, die zu den schönsten im Lande gezählt wurden. Dies macht auch die weitere Bezeichnung "Waldgut" für das Anwesen erklärbar. Dominierender Erwerbszweig bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein war jedoch die Weberei. Nach deren Rückgang gegen Ende des 19. Jh. bestand eine kleine Schlauchfabrik im Ort. Gesellschaftlich machte die Gemeinde u.a. zur Revolution von 1848 und zur Novemberrevolution mit erfolgreichen Aktivitäten um seine Rechte von sich reden. Ins Gespräch brachte den Ort aber einstmals auch eine beherzte Wildenspringerin. Diese diente (wie alte Überlieferungen zu berichten wissen) in Mannskleidern tapfer und treu unter dem holländisch schwarzburgischen Regiment und nur durch einen Fieberanfall wurde sie zufällig entdeckt.

Als dörfliche Einrichtung ist neben dem Rittergut auch das (früher als Milchhalle und später als Friseursalon genutzte) Jugendzentrum bemerkenswert, das der Jugend des Dorfes Möglichkeiten sinnvoller Freizeitgestaltung bietet. Da Wildenspring ohne Industrie ist, richten sich die Bemühungen des Ortes auf einen weiteren Ausbau des Fremdenverkehrs, der in den zurückliegenden Jahrzehnten bereits erfolgreich betrieben wurde. Neben der Erhaltung des alten Gebäude- und Baumbestandes gilt es, die Grünflächen und insbesondere das Netz der Fuß- und Wanderwege zu erhalten und auszubauen. Besonders thematisch gestaltete Wanderwege und die Anbindung an das Netz der "Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten" geben Wildenspring zusätzliche Möglichkeiten, seine reizvolle Dorfidylle (wie im Heimatgedicht "Die Linde am Turm" poetisch beschrieben) und seine landschaftlichen Schönheiten in denAusbau eines sanften Tourismus einzubringen.

Zur Landgemeinde gehören außerdem die Ortsteile: